Die Dreieinigkeitslehre (2)

Ich bin euch noch was schuldig geblieben. Dem zweiten Teil zur Aufarbeitung des Artikels über das Dreinigkeitsdogma von evangelikal.de.

Die Untertitel 1-3 jenes Artikels habe ich bereits hier behandelt. Anstatt nun jeden Vers auseinander zu pflücken, denke ich täte es gut zuerst mal zu verstehen, was ich persönlich in Bezug auf die einmalige Stellung von Jesus Christus tatsächlich glaube.

Würde man meine theologische Ausrichtung von hier beschreiben, so müsste man sie als eine Mischung zwischen Unitarismus und Binitarismus bezeichnen.

Jesus Christus in seiner vormenschlichen, irdischen sowie postirdischen Existenz ist göttlich – diesem Verständnis entziehen Jehovas Zeugen sich nicht, wenngleich sie nicht dauernd darauf herumreiten. Er ist eindeutig „ein Gott“, oder „Gott“ in seiner Natur (Johannes 1:1). Wieso?

Laut Hebräer 1:3 ist Jesus „der Abglanz seiner [Gottes] Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens; er trägt das All durch sein machtvolles Wort, hat die Reinigung von den Sünden bewirkt und sich dann zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt;“

Jesus ist der Abglanz, oder das Abbild von Gottes Herrlichkeit, das Abbild, der Abdruck oder das Ebenbild von Gottes Wesen.

Das hierfür verwendete griechische Wort ist χαρακτὴρ (charaktēr) – laut Strongs ist die Kernbedeutung dieses Wortes eine exakte Reproduktion/Kopie eines Originals – ein Siegel gemacht durch einen Siegelstempel. Jesus Christus ist im Wesen – dem inneren Charakter – Gott gleich. Dennoch ist er eine Kopie Gottes, eine absolut perfekte Kopie, aber nichtsdestotrotz eine Kopie.

Was kommt immer vor einer Kopie? Das Original! Wenngleich eine perfekte Kopie nicht unterscheidbar vom Original wäre, so handelt es sich dennoch ontologisch gesehen um 2 separate Dinge. Kopien eines Originals könnte man theoretisch mehrere machen. Ohne Original jedoch, gäbe es auch keine Kopie.

Dies erklärt auch die unwahrscheinlich treffende biblische Bezeichnung des allmächtigen Gottes (das Original) gegenüber Jesus Christus (der perfekten Kopie des Originals) – der Vater (der allmächtige Gott Jehova) und der Sohn (Jesus Christus).

Durch die gesamten Hebräischen Schriften hindurch, machte Gott durch die sinnbildliche Bedeutung des erstgeborenen männlichen Nachkommens von Menschen und Tieren deutlich, wie repräsentativ diese Stellung für die Väter über Generationen war, und auch welchen Wert diese ehrenvolle Stellung für Gott (Jehova), den Vater hat.

In biblischer Zeit hatte der Erstgeborene eine ehrenvolle Stellung in der Familie und wurde, wenn der Vater starb, zum Familienoberhaupt. Auch bei Tieren sprach man von „Erstgeborenen“, wenn es sich um ein Männchen handelte (2Mo 11:5; 13:12; 1Mo 25:33; Kol 1:15).

Worterklärungen zur Bibel – Herausgegeben von Zeugen Jehovas

Dieses Vorwissen ist unabdingbar, wenn es darum geht das Wesen des „Sohnes“ zu verstehen. Laut mosaischem Gesetz war das Oberhaupt einer Familie IMMER der Vater (solange er noch lebte) – der Erstgeborene Sohn war von besonderer Bedeutung und stand in seiner Rangliste in der Familie vor seinen nach ihm geborenen Brüdern. Selbst Familienoberhaupt zu werden war Teil des Erbes nach Ableben des Vaters – finanziell gesehen würde der Erstgeborene das doppelte von dem bekommen, was seine Geschwister bekämen (5. Mose 21:15-17).

Ein Sohn würde ebenso den Namen seines Vaters ehren und weiterführen – als Stammesangehöriger in Israel trug man den Namen des Ur-Vaters des Stammes, und würde so durch sein Verhalten Ehre oder auch Unehre auf den gesamten Stamm bringen. Man repräsentierte also nicht nur seine direkte Familie über 1-2 Generationen, sondern es ging noch viel weiter.

Als „Sohn“ steht Jesus auch ein Erbe zu – und das laut der Bibel in zweierlei Hinsicht:

Christliches Erbe. Als Sohn Davids ist Jesus Christus der Erbe des Thrones Davids (Jes 9:7; Luk 1:32). Als Sohn Gottes erbt er aufgrund des Bundes, den Jehova mit ihm geschlossen hat, ein himmlisches Königtum (Ps 110:4; Luk 22:28-30). Er erbt daher die Nationen, um alle seine Gegner zu zerschmettern und um für immer zu regieren (Ps 2:6-9).

Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1 S. 662

Stellt sich die Frage: wie kann der Sohn etwas erben, wenn er selbst der allmächtige Gott ist? Und wieso diese biblische Ansprache durch Vater und Sohn, wenn doch beide in ihrer Essenz vollkommen gleich (co-equal) sind und immer gleichzeitig existierten (co-existent). Wieso benutzt Gott das vom menschlichen sowie biblischem Standpunkt unmissverständliche Verhältnis zwischen Vater und Sohn, um ihre jeweiligen Stellungen klarzumachen, wenn etwa (eineiige) Zwillinge eine weitaus bessere Darstellung von Gleichheit und gleichzeitiger Existenz darstellen würde?

Dem ist aber nicht so. Wie ist das Ganze dann zu verstehen?

Jesus kam nach dem Vater und wurde durch einen Akt der Liebe des Vaters „gezeugt“. Jesus wird als einziggezeugter/einziggeborener (monogenes – Strong’s 3439) Sohn Gottes bezeichnet:

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Niemand hat Gott jemals gesehen; der einziggeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ⟨ihn⟩ bekannt gemacht.

Johannes 1:14,18 (LUTH/ELB)

Jehova „gebar“ also einen Sohn, eine perfekte Kopie seiner selbst, mitsamt aller Eigenschaften. Metaphysisch gesehen, kann man also annehmen, dass mit Jesus die Zeit selbst begann. Somit könnte man sagen das Jesus ewig existierte, da mit Ihm der Anfang der Zeit stattfand. (Sprüche 8:23)

Einziggezeugt war Jesus von daher, dass der Vater selbst ihn allein hervorbrachte. Die Bibel gebraucht hier einen Begriff –  γένος (genos) – der so viel wie „jmd. von derselben Art/Nation/Rasse“, „Nachwuchs“, „Nachkomme“ bedeutet. Im menschlichen Setting würde das bedeuten, dass neues Leben entsteht und dabei die Gene des Vaters mit den Genen der Mutter ineinander verschmelzen und eine einzigartige neue Person entsteht.

Bei Gottes „Nachwuchs“ spielen solche fleischlichen Mechanismen keine Rolle. Dennoch interessant, dass dieses Wort gewählt wurde. Die einzige Erklärung hierfür ist, dass dieser Akt des Hervorbringens ein Akt der Liebe war. Gott hat sich allerdings nicht einfach eins zu eins „geklont“ – nein er schaffte ein neues Individuum, mit exakt den gleichen perfekten Eigenschaften die er selbst hat.

Mit diesem Verständnis im Sinn, finden wir Bestätigung dieser Erklärung in den hebräischen Schriften, nämlich in Sprüche Kapitel 8.

In Sprüche 8:1-21 wird von einer „Weisheit“ gesprochen, die selbst spricht und sich als Kundgeber beschreibt (Vers 3). Eine Parallele zu Johannes Kapitel 1 liegt nah, wo Jesus als „das Wort“ bezeichnet wird.

Diese „Weisheit“ fürchtet Gott, denn sie hasst das Böse (Vers 13).

Es geht hier nicht um die Weisheit die der allmächtige Gott innehat, dann laut Vers 22, 24 und 25 hat Gott diese Weisheit „hervorgebracht“ bzw. „geboren“ (laut der Septuaginta wird hier dasselbe Wort „genos“ benutzt)! Im Hebräischen wird hier das Verb „chuwl“ (Strongs 2342) benutzt was so viel wie „unter Geburtswehen hervorbringen“ bedeutet.

Wie also wurde die Weisheit/das Wort/der Sohn Gottes hervorgebracht? Durch eine Art „mit Schmerzen verbundene Geburt“. Hier ist ein wichtiges Detail – ab Sprüche 8:22 wird das „Hervorbringen“ (hebräisches Verb קָנָה – qanah) der Weisheit durch Gott beschrieben (NWÜ). Andere Bibelübersetzungen benutzen lieber das Wort „besitzen“ – in vielen Bibelkommentaren erfährt man auch wieso: man würde andernfalls Gefahr laufen die arianische Sichtweise zu unterstützen (der vormenschliche Jesus hätte einen Anfang), weswegen die Bedeutung von „besitzen“ bevorzugt wird. Die Kernbedeutung des verwandten hebräischen Wortes bedeutet primär „erwerben“. Das verwendete hebräische Wort ist allerdings auch das gleiche Wort welches Eva verwendete als sie ihren Sohn Kain hervorbrachte (vergleiche 1. Mose 4:1). Die nach Sprüche 8:22 folgenden Verse sprechen ebenfalls unmissverständlich vom „Hervorbringen“.

Alle Texte der Bibel sprechen davon, dass Jesus (ein)geboren oder hervorgebracht wurde. Das ist schon einzigartig. Auf sämtlichen anderen Geschöpfen wird die Schöpfung/Erschaffung klar als Herangehensweise beschrieben, wie etwas in Existenz gebracht wurde. Hier spricht man jedoch von etwas, wie einer mit Schmerzen verbundenen Geburt. Ich finde das sehr interessant! Das macht Kolosser 1:15,16 auf jeden Fall klarer. Die generelle Schöpfung kam durch Jesus. Der Sohn Jesus jedoch kam durch Geburt vom Vater her!

Wie genau diese Geburt bei Jehova Gott, dem Vater „Geburtsschmerzen“ hervorbrachte, und inwieweit sich das genau von einer “traditionellen” Erschaffung unterscheidet, wird nicht beschrieben – und ich will dazu keine Theorien in die Welt setzen.

Jedoch soll es im Fazit verdeutlichen, von was wir hier sprechen. Jesu himmlische sowie irdische Herkunft ist absolut einzigartig, auch unter der Prämisse, dass er einen Anfang hatte:

  1. Er ist eine perfekte Kopie Gottes, und in seinen Charaktereigenschaften dem allmächtigen Gott ebenbürtig, da Gott ihn so hervorgebracht hat. Das macht Jesus zu einem Gott (Jesaja 9:6), jedoch nicht zum Allmächtigen Gott – Hierbei sei erwähnt, dass der Begriff „Gott“ biblisch gesehen kein eindeutiger Begriff/Titel ist, sondern viele Schattierungen enthält. Desgleichen verhält es sich mit dem Begriff „Vater“.
  2. Sprüche 8:22-31 zeichnet das Bild eines begeisterten Lehrlings – der Weisheit – die von Jehova (dem Ziehvater) lernen konnte und die sein „Schoßkind“ war (Vers 30 – ELB) und vor Gott Tag für Tag „spielte“ oder „fröhlich war“. Was spielte dieser Lehrling hier? Nichts anderes als vollkommenes kreatives Schaffen im Auftrag des Ideengebers (Kolosser 1:15,16)
  3. Jesus ist kein Geschöpf im traditionellen Sinne – er ist die einzige Person, die von Jehova Gott allein aus geboren wurde. Deswegen steht er über allen Engeln als Erst- und Einziggeborener, passend zum Vater/Sohn Verhältnis der hebräischen Schriften.
  4. Zeugen Jehovas glauben das Jesus der Erzengel Michael ist. Der Name Michael bedeutet „Wer ist wie Gott?“ – was absolut passen würde (Siehe Punkt 1). Als Erzengel, ist er der Oberste der Engel, was auch passt (Punkt 3) – „Engel“ bedeutet Bote – Jesus ist als „das Wort“ der Bote schlechthin!

Liest man mit diesem Verständnis Bibeltexte, die oft von Dreieinigkeitsverfechtern angeführt werden, um die Dreieinigkeit zu beweisen, so lösen sich dich meisten „Probleme“, die jene mit der unverstandenen Theologie der Zeugen Jehovas über die Herkunft und Stellung des Sohnes Jesus Christus haben, in Luft auf. (Johannes 17:5)

Beschäftigen wir uns nun mit dem Untertitel 4 des Artikels über die „Dreieinigkeit Gottes“ von www.evangelikal.de

Zuerst führt der Schreiber (er nennt sich Ingmar), mehrere Bibelstellen an die beweisen sollen dass Jesus derselbe Gott ist wie der Vater.

„Daß Jesus Gott ist, wird zum Beispiel ausdrücklich gesagt in Römer 9,5; Titus 2,13; 1.Johannes 5,20.

Selbst die Zeugen Jehovas müssen anerkennen, daß Jesus „ein Gott“ ist – wenn auch angeblich nicht derselbe Gott wie der Vater. Dies ist natürlich schon fast ein verkappter Polytheismus. Durch diese bibelwidrige Idee haben die Zeugen Jehovas dementsprechend Probleme mit den Bibelstellen, die deutlich machen, daß es nur einen wahren Gott gibt. Zum Beispiel Jesaja 44,6 oder noch besser: Jesaja 45,22: „Denn ich bin Gott und keiner sonst.“ Wenn man diese Stelle liest und dann fragt, ob nach der Lehre der Zeugen Jehovas Jesus nun ein wahrer oder ein falscher Gott ist, geraten die meisten Zeugen in Schwierigkeiten…..

Die Bibel sagt deshalb auch eindeutig, daß Jesus nicht nur „ein“ Gott, sondern derselbe Gott ist: z.B. in Johannes 1,1; Johannes 5,18; Johannes 10,30; Römer 9,5; Philipper 2,6; Hebräer 1,8; 1.Timotheus 3,16; Titus 2,13; 1.Johannes 5,20.“

„Die Dreieinigkeit Gottes“ auf evangelikal.de

Betrachten wir die Texte und schauen wir mal welche Begründung es für die Sichtweise der Zeugen Jehovas gibt.

Johannes 1,1Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.Die NWÜ sagt „das Wort war ein Gott“ – aus einem einfachen Grund. Im selben Satz wird „to theos“ (was wörtlich „Der Gott“) bedeutet, und „theos“ ohne bestimmten Artikel (was einfach „Gott“ heißt) benutzt. Dies ist der einzige Vers in der Bibel wo Gott zweimal erwähnt wird mit unterschiedlichen Artikeln – der Unterschied ist also von erheblicher Bedeutung. Jesus ist Gott – eine exakte Kopie Gottes – aber ontologisch separat von „dem“ Gott. (Siehe Erklärung zum Artikel im Griechischen in Einsichten über die heilige Schrift, Band 1 S. 1016-1017)
Johannes 5,18Darum nun suchten die Juden noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht allein den Sabbat aufhob, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte und sich so selbst Gott gleich machte.Siehe Jesu Reaktion in Johannes 5:19 und Johannes 5:30 – wo er klarmacht unter dem Vater zu stehen. „Der Sohn kann von sich aus gar nichts tun, sondern nur das, was er den Vater tun sieht.“ – Vergleiche Sprüche 8:22-31
Johannes 10,30Ich und der Vater sind eins.Jesus und Gott sind absolut eins oder gleicher Meinung in ihrer Gesinnung – dies ergibt sich eindeutig aus dem Kontext. Hier steht nichts davon, dass sie eins im Wesen wären.
Römer 9,5deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.Der eigentliche griechische Text lautet Wort für Wort auf Deutsch übersetzt: „und aus dem Christus nach dem Fleisch dem einen Wesen über allem Gott sei gesegnet bis in alle Ewigkeit.“ Keine Kommas, keine Punkte. Über die Punktsetzung sind sich viele uneins – die NEÜ und Einheitsübersetzung bspw. machen ein Punkt statt eines Kommas zwischen Christus und Gott!   Das Wort „eulogētos“ wird verschiedentlich mit „gelobt“ oder „gepriesen sein“ übersetzt. Das „Gepriesen sei“ ist die jüdische Berakah, eine Zuschreibung des Lobes an Gott, den Vater. Der Satz scheint eine Anspielung auf Psalm 41:13 zu sein: „Gepriesen sei der HERR, Gott Israels von Ewigkeit zu Ewigkeit und in Ewigkeit. Amen und Amen.“   Und der einzige Fall, wo Paulus sagt, dass jemand auf diese Weise „über allem“ steht, ist in Epheser 4:6, wo wir feststellen, dass Gott, der Vater, derjenige ist, der als „über alles“ identifiziert wird.
Philipper 2,6der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein.Als Kopie existierte Jesus ohne Zweifel in Gottesgestallt. Aber das hier verwendete Wort ἁρπαγμὸν – harpagmon hat als Substantiv (Verb: harpázō) eher die Bedeutung von „etwas das es zu ergreifen gilt“. Jesus achtete also die Gleichstellung mit Gott nicht als „etwas das es zu ergreifen gilt“ – und Paulus ermahnte die Brüder in Philippi diese gleiche demütige Einstellung wie Jesus zu haben (Philipper 2:5). Schließlich forderte er sie vorher auf „nichts aus Eigennutz oder eitler Ruhmsucht [zu tun], sondern dass in der Demut einer den anderen höher achtet als sich selbst“ (Philipper 2:3 – ELB)
Hebräer 1,8von dem Sohn aber: `Dein Thron, o Gott, ist in alle Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches;Ich bin hier auf diesen Bibelvers eingegangen. Einfach im Text nach „Hebräer“ suchen – meine Erklärung ist aber auch weiter unten zu finden
1.Timotheus 3,16Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit:Wie dieser Vers beschreiben soll dass Jesus der allmächtige Gott ist entzieht sich meiner Kenntnis. Die englische King James Übersetzung benutzt hier eine falsche Übersetzung indem sie „Gott“ anstatt „Er“ angibt für Jesus.
Titus 2,13indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus erwarten.Diese Übersetzung basiert auf der willkürlichen „Grandville Sharp“-Regel. Das Ganze ist recht einfach mit Titus 1:4 erklärt wo steht: „Gnade und Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserm Heiland!“ – hier sind sich sämtliche Bibelübersetzungen einig. Mir scheint es sehr unwahrscheinlich, das Paulus am Anfang seines Briefes einen eindeutigen Unterschied zwischen „Gott dem Vater“ und „Jesus dem Heiland“ macht, und am Ende seines Briefes auf einmal nicht mehr.
1.Johannes 5,20Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.Johannes referenziert hier das Gebet Jesu aus Johannes 17:3 wo Jesus sagte: „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ Wen nannte Jesus hier „den allein wahren Gott?“ – eindeutig Jehova den Vater, denn sein Gebet richtete sich an den Vater (Johannes 17:1).   Die Übersetzung „Dieser“ im letzten Satz von 1. Johannes 5:20 ist irreführend, dann der verwendete griechische Begriff bezieht sich eigentlich nie auf eine Person, sondern auf einen Sachverhalt! Auf eine Person wird dieses Wort nur dann verwendet, wenn diese auch sichtbar zugegen ist.  Deswegen macht es Sinn, dass Johannes sagt dass wir durch Jesus Gott erkennen und in Verbindung zu IHM treten können. Und dass wäre es, was Jesus meinte als er zu dem Vater betete dass es „ewiges Leben bedeuten würde, Gott den Vater und Jesus zu erkennen.“

„Daß Jesus derselbe ist, der schon die Propheten des Alten Testaments gesandt hat, um Israel zur Buße zu rufen, ist den Worten Jesu in Matthäus 23,37 deutlich zu entnehmen: “Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!”

Jesus sagt hier ganz also beiläufig und wie selbstverständlich, dass er selbst das Volk Israel hätte versammeln wollen, indem er die Propheten aussandte.“

„Die Dreieinigkeit Gottes“ auf evangelikal.de

Kein Problem mit dieser Aussage – Jesus ist „das Wort“ und war als „Erzengel“ bzw „Chefbote“ Gottes in ständigem Kontakt mit dem Volk Israel. Das macht Ihn nicht zu Jehova!

Oder vergleiche Offenbarung 1,8 mit Offenbarung 22,13. Alpha und Omega sind der erste und letzte Buchstabe des griechischen Alphabets. Diesen Titel gebraucht in Offenbarung 1,8 „der Herr, Gott, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige“. In Offenbarung 22,13 wird aber genau der gleiche Titel von Jesus gebraucht, vgl. im selben Kontext Offenbarung 22,16: „Ich, Jesus, habe….“

„Die Dreieinigkeit Gottes“ auf evangelikal.de

Es handelt sich hier um Wunschdenken – Offenbarung 22:13 spricht ebenfalls von Gott dem Vater (siehe Offenbarung 22:6) – Jesus gibt Gottes prophetischen Worte hier lediglich wider (Vers 12 bis Vers 15). Jesus bezeichnet sich in Offenbarung 22:6 und 7 selbst als Engel und sagt „Ich komme schnell“ – Vers 20 zeigt dass es eindeutig Jesus ist der dies sagt. In Vers 8 und 9 will Johannes diesen Engel der Jesus ist anbeten, aber Jesus sagt: „Siehe zu, ⟨tu es⟩ nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, welche die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an!“ (Siehe hierzu auch Offenbarung 19:5-10 – es spricht „eine Stimme vom Thron“, also Jesus)

Dasselbe sagt auch Offenbarung 1,17-18: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades.“ Der Titel „der erste und der letzte“ ist ein Titel Gottes, vgl. Jesaja 48,12Jesaja 44,6. Doch wer ist es denn, der hier spricht und von sich sagt: „und ich war tot“ ? Ist es Gott, der Vater ? Nein, es ist Jesus und er führt den Titel Gottes.

„Die Dreieinigkeit Gottes“ auf evangelikal.de

Kann der allmächtige Gott sterben? Hesekiel 1:12 sagt klar nein. Inwieweit ist Jesus “der erste und der letzte”, und bedeutet dies zwangsläufig dass „der erste und der letzte” sich ausschließlich auf den allmächtigen Gott beziehen darf? In Offenbarung 3:14 gibt Jesus selbst die Antwort: “Dies sagt, der »Amen« ⟨heißt⟩, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes”. Er ist das erste und das letzte von Gott allein geborene Wesen. Er war der erste Mensch, der als unsterbliches Geistwesen zum Leben im Himmel auferweckt wurde. Er wird auch der letzte sein den Jehova persönlich auferweckt hat, denn alle weiteren Auferweckungen wurden durch Jesus bewirkt (Apostelgeschichte 10:40; Johannes 6:40, 44).

Ingmar führt Apostelgeschichte 16:6,7 an und bemerkt dass in einem Vers vom Geist Gottes (der Vers sagt nur „Geist“ nicht „Geist Gottes“, aber man kann es durchgehen lassen), und dann Geist Jesu gesprochen wird, und meint dies bedeute dass der allmächtige Gott und Jesus ein und dasselbe seien. Die Erklärung findet sich in Apostelgeschichte 2:33: „Nachdem er nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr seht und hört“. Jesus hat also den heiligen Geist vom Vater empfangen, und kann ihn verwenden als ob es sein eigener wäre.

Ingmar behauptet:

Für den Vater ist Jesus in Hebräer 1,8 ebenso der Gott wie für Jesus der Vater in Matthäus 27,46. Diese Stellen sind die zwei Seiten ein und derselben Medaille. Selbstverständlich ist es daher auch keine Götzenverehrung, Jesus anzubeten. Vielmehr fordert Jahweh in Hebräer 1,6 unmittelbar seine Engel auf, Jesus anzubeten. Wer meint denn, Gott würde seine Engel zur Götzenverehrung auffordern?

„Die Dreieinigkeit Gottes“ auf evangelikal.de

Ebenso ist es unsinnig bereits vollkommenen Gott gehorsamen Engeln den Befehl zu geben Gott gehorsam zu sein, wenn Jesus Gott der Allmächtige ist!

Hebräer 1:6 – das griechische Verb welches hier (Elberfelder) mit „anbeten“ wiedergegeben wird ist „proskuneó“ was im Grunde genommen nichts anderes bedeutet als eine ehrerbietende Haltung anzunehmen, oder sich jemandem bereitwillig unterzuordnen und ihm zu gehorchen (siehe Strong’s 4352). Die Septuaginta verwendet das gleiche Wort in 2. Könige 2:15 wo es in den meisten Bibelübersetzungen mit „niederbeugen“ wiedergegeben wird. Andere Bibelübersetzungen nehmen das Wort „huldigen“ um dem Ausdruck gerecht zu werden. Und tatsächlich ist dies berechtigt im Sinne des Bibelverses. Gott (der Vater, JHWH) hat seinem Sohn (Jesus) Königsmacht gegeben, und ihn somit Herrschaft über die gesamte Schöpfung gegeben. Er befiehlt seinen Engeln dem Sohn Ehrerbietung entgegenzubringen – ihn zu huldigen, sich vor Ihm niederzubeugen, und sich ihm bereitwillig zu unterstellen.

Man braucht nicht weit zu schauen um weiteres Licht auf diese Passage (Hebräer 1:6-9) zu werfen – in Hebräer 1,9 steht nämlich folgendes (Elberfelder): „du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat dich, Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten.“ Gott wurde also von Gott gesalbt? Nunja – das scheint es zu sein was hier steht. Bei Hebräer 1:8-9 handelt es sich allerdings um ein Zitat aus den hebräischen Schriften, nämlich aus Psalm 45:7-8. Interessant ist wie die Neue-Genfer-Übersetzung dies wiedergibt: „Dein Thron, göttlicher Herrscher, hat für immer Bestand; das Zepter in deiner Hand ist Zeichen für deine gerechte Herrschaft. Du liebst das Recht, und alle Gottlosigkeit ist dir verhasst. Deshalb hat Gott, dein Gott, das Salböl der Freude in solcher Fülle über dich ausgegossen wie bei keinem deiner Gefährten.“

Dies wirft ein völlig neues Licht auf diesen Bibelvers, denn auf einmal ist nicht mehr von GOTT die Rede, sondern von einem „göttlichen Herrscher“ welcher von „Gott, [seinem] Gott“ gesalbt wurde.

Die Fußnote in der NGÜ sagt zu dem Begriff „göttlicher Herrscher“: Dein Thron, o Gott. Der König wurde von Gott eingesetzt und konnte deshalb als göttlicher Herrscher bezeichnet werden.

Beide Bibelverse aus Hebräer 1,8-9 und Psalm 45,7-8 zeigen im Hinblick des Kontextes deutlich, dass es sich um 2 unterschiedliche Personen handelt: Der allmächtige Gott, Jehova, und der von Gott eingesetzte und damit „göttliche Herrscher“, sein Sohn, Jesus Christus.

Darüber hinaus, hat uns der Schöpfer einen Sinn für Logik mitgegeben. Wenn es um Salbung zu einer übergeordneten Stellung geht, geschah dies im biblischen Kontext immer von Gott dem Allmächtigen (JHWH) aus, welcher bspw. die rechtmäßigen Könige Israels durch Propheten salbte. Diese Menschen wurden dadurch von Gott in eine erhöhte Machtstellung gebracht, und als Gottes Volk hatte man sich diesem gesalbten König unterzuordnen. Rebellion gegen diesen König war gleichbedeutend mit Rebellion gegen Gott (siehe 1. Samuel 24,4-6). Diese von Gott bewirkte erhöhte Stellung machte diese Könige aber Gott nicht gleich – nein, sie waren weiterhin auf Gott den Allmächtigen angewiesen.

Was kann man daraus schlussfolgern? Ein Gott der bereits Allmacht besitzt kann sich nicht selbst salben (d.h. sich selbst anerkennen und in eine höher als höchste Stellung bringen).

Es bedarf eines Delegierens der Machtposition, um anderen zu sagen, dass Sie nun auch jemand anderem rechenschaftspflichtig sind.

Hat Gott der Allmächtige nicht das Recht aus gutem Grund zu befehlen, dass sein einzig gezeugter Sohn geehrt werden soll? Und wird durch diese Huldigung nicht schlussendlich der geehrt der diesen König eingesetzt hat? Wir ehren Gott den Allmächtigen, indem wir IHM gehorchen, und seinen Gesalbten und verherrlichten Sohn ehren, wissend dass dieser die Ehre letztendlich seinem Vater übergeben, und sich IHM unterordnen wird (1. Korinther 15:27,28).

Weitere Stellen, wo Menschen in der Bibel unmittelbar Jesus anbeten sind übrigens Apg. 7,59-60Apg. 22,7-10Lukas 24,52Offenbarung 1,5-6Offenbarung 5,13Offenbarung 7,10Offenbarung 22,20.

„Die Dreieinigkeit Gottes“ auf evangelikal.de

Nein – nirgens wird hier Jesus angebetet. Es wird ihm höchstenfalls durch Niederbeugen Ehre erwiesen – all das spielte sich nach Jesu Tod ab, als er bereits eine verherrlichte Stellung im Himmel innehatte. Also solches gebührt Jesus zweifellos Ehre.

Johannes hält es dementsprechend in 1.Johannes 5,13-14 offenbar für selbstverständlich, daß der Sohn Gottes Gebete erhört.

„Die Dreieinigkeit Gottes“ auf evangelikal.de

Bibelkommentatoren sind sich einig, dass hier Gott (der Vater) gemeint ist der Gebete erhört – vergleiche 1. Johannes 3:21-23

In Philipper 2,9-11 sollen alle ihre Knie vor Jesus beugen, was jedenfalls göttliche Verehrung bedeutet. 

„Die Dreieinigkeit Gottes“ auf evangelikal.de

Verehrung ja – aber wozu? Damit „jede Zunge bekenne, daß Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“ – Die „Verehrung Jesu“ ehrt letzten Endes den Vater. Die Bewunderung der „Kopie“ macht das „Original“ noch wertvoller.

Paulus bezeichnet die Christen als schlicht diejenigen, die „den Namen Jesu anrufen“ (1.Korinther 1,2). Danach sind überhaupt nur diejenigen Christen, die Jesus anbeten   (= „den Namen Jesu anrufen“). In diesem Sinne ist wohl auch 1.Johannes 2,23 zu verstehen.

„Die Dreieinigkeit Gottes“ auf evangelikal.de

Was es im Kontext bedeutet „den Namen Jesu anzurufen“ beschreibt Paulus selbst in Epheser 5:20 und Kolosser 3:17. Unsere Gebete an Gott den Vater, sollten im Namen Jesu gemacht werden, welcher der Mittler zwischen uns Menschen und Gott dem Vater ist (1. Timotheus 2:5,6).

Zu 1.Johannes 2:23 – wer die perfekte „Kopie“ nicht anerkennt, erkennt auch das „Original“ nicht an!

Jesus besitzt Eigenschaften, die offensichtlich nur Gott hat:

  1. Ewige Existenz…
  2. Allgegenwart…
  3. Allwissenheit…
  4. Allmacht…
„Die Dreieinigkeit Gottes“ auf evangelikal.de

Ingmar verwendet Bibelstellen die nicht das aussagen was er meint.

  • Ewige Existenz

In Johannes 8:58 wollte Jesus nur klarmachen dass er vor Abraham bereits existierte – es beweist nicht daß Jesus keinen Anfang hatte (über „ego eimi“ hat HGP einen schönen Artikel geschrieben)

Johannes 17:5 sagt lediglich aus dass Jesus vor der materiellen Schöpfung bereits existiere – es beweist nicht daß Jesus keinen Anfang hatte

Offenbarung 1:18 sagt das Jesus ewig Leben wird (in Zukunft) – es beweist nicht daß Jesus keinen Anfang hatte

Offenbarung 22:13 hier nimmt Ingmar an Jesus würde sprechen – es handelt sich jedoch meiner Meinung nach um Jehova der hier spricht. Selbst wenn dem so wäre, würde es nicht beweisen daß Jesus keinen Anfang hatte

  • Allgegenwart

Matthäus 18:20 Jesus ist (nur) da wo man sich in seinem Namen versammelt – das hört sich nicht nach Allgegenwart an

Matthäus 18:20 Jesus sagt er würde bei seinen Jüngern sein (was soviel bedeutet wie dass er seine Jünger bis zum Ende des Zeitalters unterstützen würde) – heißt das daß Jesus auch bei denen ist die nicht seine Jünger sind (zum Beispiel Satanisten)?

  • Allwissenheit

Als Sohn Gottes (die perfekte Kopie des Originals) weiß Jesus sicherlich alles, was sein Vater auch weiß. Die Bibeltexte die Ingmar aber hier zeigt sagen nichts über diese Allwissenheit aus. Sie zeigen nur das Jesus prophetisches Wissen hatte, er konnte die Zukunft sehen und die inneren Gedanken der Menschen sehen – das konnten auch einige Propheten älterer Zeit.

  • Allmacht

Als perfekte Kopie des Allmächtigen Gottes, hat Jesus zweifelsfrei enorme Macht – mehr als jedes andere Geschöpf.

Die angegebenen Bibeltexte beweisen jedoch nicht Jesu „Allmacht“

Matthäus 28:18 – Jesus ist „Alle Macht“ vom Vater gegeben worden – ich bezweifle jedoch dass dies beinhalten würde Macht über den Vater zu haben (vergleiche Epheser 1:17-21)

Markus 5:11-15 – Als Erzengel hat Jesus Macht über die anderen (auch abgefallenen) Engel – sicherlich bemerkenswert, aber keine Allmacht

Johannes 11:38-44 – Jesus konnte Tote wieder zum Leben bringen. Auch bewundernswert, aber keine Allmacht. Auch hier – diese Macht wurde Jesus gegeben, er hatte sie nicht einfach! (Johannes 5:21,22)

Dies soll es fürs Erste gewesen sein. Unter dem Untertitel Nr. 4 geht Ingmar noch auf einige andere Dinge ein die im Grunde genommen jedoch nur Wiederholungen des bereits erwähnten sind. Ich spare mir die Mühe. Meine Ausführungen hier sollten bereits genügen damit der aufmerksame Leser sehen kann, wie ich in jedem dieser Punkte argumentieren würde.

Als Jesus sagte „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ übertrieb er nicht (Johannes 14:9). Jesus spiegelte die Charakterzüge des Allmächtigen vollkommen wider. Aber das ist Jesus – ein Spiegelbild seines Vaters, in allen von uns Menschen wahrnehmbaren Belangen. Ein Spiegelbild, eine Kopie, ein Duplikat – erstellt durch den Vater, eigenständig, und doch untrennbar verbunden mit dem Vater, dem der Sohn aus vollkommener Liebe sich bereitwillig unterstellt (1. Korinther 11:3 sowie 1. Korinther 15:27-28).

7 Gedanken zu “Die Dreieinigkeitslehre (2)

  1. Lieber Bruder! Wieder mal vielen Dank für deinen tollen Beitrag. Diese sind für mich pures Kino. Bitte gleich den nächsten „Film drehen“…

    bzgl. der Offenbarung gibt es ein Dokument von einem Evangelikalen wo mich deine Meinung interessiert. Bist du per Mail erreichbar (viell. eine Anonyme Email?)

  2. Gut zusammengefasst.

    Sehe ich mir die Texte zum Beleg der Dreieinigkeit an, wundere ich mich sowieso regelmäßig, wieso deren Vertreter offenbar nicht bis drei zählen können. Wo ist der Heilige Geist in all den vermeintlichen Belegstellen?

    „Der heilige Geist sprach: ‚Ich und der Sohn sind eins'“ – hab ich so oder vergleichbar noch nie in der Bibel gelesen.

    Oder vergessen die Vertreter wirklich dauernd, was sie da verteidigen? Eine 3-Einigkeit. Wirklich erstaunlich.

  3. Lieber Bruder! Du schreibst: „In Vers 8 und 9 will Johannes diesen Engel der Jesus ist anbeten, aber Jesus sagt: „Siehe zu, ⟨tu es⟩ nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, welche die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an!“ (Siehe hierzu auch Offenbarung 19:5-10 – es spricht „eine Stimme vom Thron“, also Jesus)“

    Bist du sicher mit der Aussage? Im Einsichtenbuch heißt es: „Der Engel, den Jesus Christus zu Johannes sandte, um ihm die Offenbarung zu übermitteln, ließ nicht zu, dass Johannes ihn anbetete, sondern wies darauf hin, dass es grundsätzlich nur Gott zusteht, von Menschen angebetet zu werden (Off 19:10; siehe ANBETUNG; HULDIGUNG).“

    Auch Fischotter ist hier anderer Meinung! Wäre dieser Engel Jesus gewesen, hätte er Huldigung sicher angenommen… Jesus ist ja kein Mitsklave… und vor allem spricht dieser Engel über das „Zeugnisgebens für Jesus“…

    Freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße

    • Hallo lieber Bruder. Du hast recht, ich habe mich da glaube ich etwas missverständlich ausgedrückt.
      Mir ging es hier eigentlich um den Punkt, dass ein von Jesus gesandter Engel, in Jesu Namen inspirierte Ausprüche Jehovas verkündet (der Engel spricht mit der Stimme vom Thron Gottes – also stellvertretend für Jesus). In Offenbarung 19:5-10 sind die Worte aus Vers 9 von Jehova inspiriert: „Und der Engel fordert mich auf: „Schreibe: Glücklich sind diejenigen, die bei der Hochzeit des Lammes zum Abendessen eingeladen sind.“ Auch sagt er zu mir: „Das sind die wahren Worte Gottes.““ – Vers 10 ist interessant da der Engel hier den Unterschied zwischen Jesus und Gott macht. Einerseits sagt er dass er für Jesus als Zeuge aussagt, Jesus aber nicht mit Gott gleichsetzt. Er hätte wohl sagen können „Ich bin Zeuge für Jesus. Bete ihn an“ – Nein er sagt „Bete Gott an“. Gott ist sie ursprüngliche Quelle der Vision. Jesus gibt es als „das Wort“ weiter über Engel an Johannes.

      Ähnlich verhält es sich in Offenbarung 22:8 und 9 – Ein Engel spricht in Jesu Namen, und erwähnt dazwischen woher Jesus das alles hat: es sind inspirierte Ausprüche Gottes/Jehovas (Vers 6) „. Sobald Johannes wieder daran erinnert wird möchte er dem Engel huldigen – dieser sagt wieder „Bete Gott an“. Johannes ist sich offenbar bewusst die Offenbarung vun Jesus zu erhalten, aber jedes mal wenn er an den Urspung erinnert wird, nähmlich Gott, möchte er huldigen bzw. einen Akt der Anbetung vollführen. Offensichtlich war Johannes bewusst das Jesus nicht gleich der allmächtige Gott ist.

      Was viele missverstehen wenn es um das „Alpha und Omega“ von Offenbarung 22:12-15 dass mit Vers 15 die Offenbarung endet. Ab Vers 16 haben wir den Epilog Jesu zur Offenbarung. Vers 12-15 sind inspirierte Äusserungen Gottes/Jehovas und haben nichts mit Jesus zu tun das sie kontextuell getrennt von Vers 16 sind.

      Was aber mit der Äusserung „Ich komme schnell“ – beides wird dann ja von Gott und auch von Jesus gesagt (Offenbarung 22:12, 20). Bedeutet das nicht dass Jesus = Jehova ist? Jehova ist Auftraggeber, und Machtgeber, Jesus ist die Exekutive. Als perfekte „Kopie“ von Jehova ist Jesus vollständig im Gedankengang mit Jehova vereint, und beide werden gemeinsam handeln.

  4. Hallo fossilisus,

    erst einmal alles Gute dir und hoffe, dir geht es gut. Hier geht es zwar um das Thema Dreieinigkeit, aber es wird Offenbarung 22,8-9 zitiert und das es falsch sei, einen Engel anzubeten. Es stimmt, dass dieser Engel den Apostel Johannes aufgehalten hat, als dieser ihn anbeten wollte und sagte, dass Gott angebetet werden soll. Auf katholische Internetseiten wird allerdings Offenbarung 8,3 zitiert, wo es heißt:

    Und ein anderer Engel kam und trat mit einer goldenen Räucherpfanne an den Altar; ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, damit er es mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar vor dem Thron darbringe (Einheitsübersetzung 2016)

    In Offenbarung 5,9 steht das Räucherwerk für die Gebete der Heiligen. Wurde zu dem Engel gebetet? Könnte in Offenbarung 8,3 nicht Jesus gemeint sein?

    Gruß

    • Hallo lieber Niemand,

      Ich muss gestehen dass ich dir nicht ganz folgen kann, oder vielmehr nicht verstehe was die katholische Internetseite die Du hier zitiert hast meint. In Offenbarung 8:3 bringt ein Engel das Räucherwerk (was wie Du richtig sagst „die Gebete der Heiligen“ darstellt) zusammen mit „Gebeten von Heiligen“ dar. Dies passiert während eines halb-stündigen Schweigens im Himmel (Offenbarung 8:1,2)

      Es ist anzunehmen dass dieses Räucherwerk die Gebete der Heiligen die bereits im Himmel sind beinhaltet, und die anderen „Gebete der Heiligen“ die Gebete von geistgesalbten Christen sind die sich derzeit auf der Erde befanden.

      Deine Frage ist aber deshalb tatsächlich interessant, weil diese Beschreibung Johanni bemerkenswerte Parallelen zum Räucherwerk im Tempel alt-jüdischer Zeiten beinhaltet. Da nur Priester dieses Räucherwerk darbringen durften, könnte dieser Engel auch ein Priestertum im Himmel innegehabt haben. Jesus gilt als Hohepriester nach der Weise Melchisedeks nach seiner Auferstehung, weshalb diese Möglichkeit durchaus besteht dass es sich bei diesem Engel um Jesus gehandelt haben könnte. Er ist ja schliesslich auch Mittler zwischen Mensch und Gott.
      Dennoch ist dies reine Spekulation, und die Bibel enthält keinerlei weitere Indizien dass dem so ist.

      Es wäre meiner Meinung nach ein nicht unerhebliches Detail wenn dem so wäre, und ich denke das Johannes diesen Engel als Jesus indentifiziert hätte wenn dem so gewesen sei.

      Zum Engel selbst jedoch wurde nicht gebetet – dafür gibt es keinerlei biblische Aussage. Er brachte die Gebete lediglich als Opfer dar!

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