Gedankenblitz: Jehojada und die Aussprache des Gottesnamens

Die Bibel erwähnt 4 verschiedene Jehojadas in den hebräischen Schriften (im Original:יְהוֹיָדָע)

Die Bedeutung des Namens? „Möge JHWH (יְהוָֹה) wissen“

Strongs (3077) zeigt dass sich der Name aus „JHWH“ und „JADA“ zusammensetzt.

Während fast alle englischen Übersetzungen den Namen mit „Jehoiada“ wiedergeben, geben es die deutschen (mit Ausnahme der NWÜ und der Zürcher Übersetzung) mit Jojada wieder.

Trotzdem interessant: es wird ein „o“ im Namen benutzt der im hebräischen mit JHWH verwandt ist. Dieses „o“ kommt jedoch, in keinen der Erklärungen der „Fachleute“ die sagen „Jehova“ wäre mit absoluter Sicherheit die falsche Aussprache des Gottesnamens vor, wenn es darum geht zu sagen, was die wahrscheinlichere Aussprache gewesen wäre.

8 Gedanken zu “Gedankenblitz: Jehojada und die Aussprache des Gottesnamens

  1. Unter https://web.archive.org/web/20130116162618/www.jesus-offline.de/erkenntnisse-eines-zeugen-jehovas.340.html
    findet man folgenden Text (hier gekürzt): Bei verschiedenen Kontakten mit Juden weltweit, habe ich den Gottesnamen von Muttersprachlern testhalber aussprechen lassen….
    Manche haben sich geweigert, den Namen auszusprechen, die Mehrzahl meinten, sie seien Atheisten und haben kein Problem damit….
    Das gleiche haben wir bei christlichen Israelis in Israel gemacht. Z.B. auf dem Carmel, am Elia Denkmal steht ein Text mit dem Gottesnamen, den Text haben wir uns von der Ticketfrau (Parkticket oder Eintrittsticket?) vorlesen lassen. All diese Israelis sagten unisono:
    Yé-ho-wáh. Also Betonung auf erster und letzter Silbe, den Vokal o in der Mitte fast nicht wahrnehmbar. Insofern ist die deutsche Art mancher Mitbrüder, das o in der Mitte zu betonen oder so breit zu ziehen, falsch und ich spreche den Namen seither so aus, wie ihn mir die Israelis gesagt haben.
    Dann hatten wir noch eine Begegnung der besonderen Art letztes Jahr bei unserem Rucksacktrip durch den Iran. Wir waren u.a. auch in Hamadan, dem biblischen Ekbatana. Dort steht das Mausoleum von Mordochai und Esther, was von den iranischen Juden in Ehren gehalten wird. Ein Jude mit Anzug hat uns die 400 kg schwere Steintür aufgeschlossen und uns eingelassen…
    In dem Mausoleum, waren die Wände mit hebräischen Texten beschrieben und siehe da, der Gottesname, das hebräische JHWH war auch dabei.
    So dachte ich mir: das sind hier alles identischere Juden wie die Israelis selber, weil die ja quasi den in Mesopotamien und Persien verbliebenen Überrest von denen darstellen, die vom persischen Imperator Kyros vor 2500 Jahren aus Babylon befreit wurden und nicht nach Israel zurückgekehrt, sondern hier wohnen geblieben sind.
    Also sollten die doch den Gottesnamen am authentischsten aussprechen können, oder?
    Ich zeigte ihm den Namen an der Wand. Er: this is the name of the jewish God. Er war sofort bereit ihn auszusprechen und sagte: adonaj Yé-ho-wéh, später sagte er, dass man auch Yé-ho-wáh sagen könne. Wenn du jetzt die erstere Aussprache (ohne Betonung auf o in der Mitte) mit Jahwe vergleichst (Jah-wéh auf die letzte Silbe betont) , merkst du die sprachliche Annäherung. Ich habe immer den Expertenstreit in Deutschland mit angeführt, wo es heißt Jáhwe (mit Betonung auf a) oder Jách-we sei korrekt. Da sagten die Juden immer, dass sei völliger Unsinn und entspreche nicht dem hebräischen Sprachmodus. Doch mit Weglassen der o-Betonung und statt dessen mit einer Betonung auf der 1. und 3. Silbe bei Jehova oder Jehove und bei Betonung der letzten Silbe von Jah-wéh haben wir doch fast einen Gleichklang, der nach dieser mehrjährigen internationalen Fragerei für mich einen logischen Konsens ergibt.
    Mit freundlichen Grüßen
    Steffen B====== aus T=========

  2. „Dieses „o“ kommt jedoch, in keinen der Erklärungen der „Fachleute“ die sagen „Jehova“ wäre mit absoluter Sicherheit die falsche Aussprache des Gottesnamens vor“

    Das Argument ist einfach falsch. Das Einsichten-Buch sagt in seiner 2022 revidierten Online-Version (Bd. 1, S. 1281): „Auch können die Formen Jehṓ, Jō, Jah und Jáhu, die u. a. in der hebräischen Schreibweise der Namen Josaphat und Schephatja zu finden sind, alle von Jahwe abgeleitet werden.“ Es ist wird nicht nur gesagt, dass einige Gelehrte das tun, sondern das man diese Formen tatsächlich von „Jahwe“ ableiten kann. Auch in Anhang A4 der 2018 revidierten Neuen-Welt-Übersetzung wird „Jahwe“ nicht nur als möglich vorgeschlagen, sondern auch gesagt: „Das Übersetzungskomitee gebrauchte die Form „Jehova“, selbst wenn der Name in Althebräisch nicht exakt so ausgesprochen wurde.“ (S. 1925). Wenn man sich die englischen Originale dieser Schriften anschaut (Einsichten von 2015 und 2018, NWT von 2013), wird deutlich, dass die deutschen Übersetzungen korrekt sind. Nach Ansicht der Gesellschaft ist die Form „Jehova“ wahrscheinlich nicht genau die althebräische Aussprache gewesen. Das obige Argument ist auch falsch. Somit ist das alte, falsche Verständnis vom Wachtturm vom 1. Februar 1999, S. 30, 31, seit über 10 Jahren durch die Herausgabe der revidierten NWT widerlegt und korrigiert. Deshalb hätte dieser 2023 erschiene Post nie erscheinen dürfen. Er sollte gelöscht werden.

    • Lieber Lars,
      Wie Du in meinem Beitrag lesen konntest galt mein Argument denjenigen die behaupten dass die Aussprache “Jehova” nicht richtig sein kann.

      Wie Du richtig besagtest gibt es Hebraisten die “Jeho” von “Jahwe” ableiten, womit “Jehova” theoretisch möglich wäre.

      Nehemia Gordon, ein Hebraist, behauptet sogar dass die meisten hebräischen Manuskripte welche Vokale beinhalten “Jehova” oder “Yehova” bestätigen. Die Aussprache “Jahwe” ist natürlich nicht unmöglich, aber immer unwahrscheinlicher.

      Wieso sollte ich diesen Beitrag also löschen?

      • Das Einsichten-Buch sagt in seiner 2022 revidierten Online-Version (Bd. 1, S. 1281): „Auch können die Formen Jehṓ […] die u. a. in der hebräischen Schreibweise […] Josaphat […] zu finden sind, […] von Jahwe abgeleitet werden.“ Mit dieser veröffentlichten Erklärung wurde das Argument widerlegt, dass theophorische Namen wie „Jehōschaphát“ (Josaphat) [und somit auch andere Namen wie „Jehojada“] aufgrund von „Jehṓ“ eher „Jehova“ statt „Jahwe“ unterstützen, da gesagt wurde, „Jehṓ“ könne auch von „Jahwe“ stammen. Somit wird das im Wachtturm vom 1. 2. 1999, S. 30, 31, präsentierte Argument aufgegeben.

        Die Gesellschaft hat also im revidierten Einsichten-Buch die Erklärungen der in der Fachliteratur vorkommenden Mehrheitsmeinung übernommen, dass Namen mit „Jehṓ“ nicht gegen die Form „Jahwe“ sprechen.

        Die Argumente des Juden und Nicht-Christen Dr. Gordon werden in der Fachliteratur generell abgelehnt. Dieses hier speziell von der Gesellschaft. Und die Gesellschaft sagt auch nicht, „Jahwe“ werde immer unwahrscheinlicher. Die Form genießt großes Ansehen bei Gelehrten und es gibt keine Indizien, die Sklavenklasse (bestehend aus der leitenden Körperschaft, wenn sie sich unter Gebet trifft) betrachte die Form als „unwahrscheinlich“ oder sogar „immer unwahrscheinlicher“. Da das einzige von der Gesellschaft präsentierte Argument aufgegeben wurde, scheint das nicht der Fall zu sein. Dass der treue Verwalter also keine falschen Argumente unterstreicht, unterstreicht unsere Glaubwürdigkeit als Zeugen für Jehova. Die Organisation hat mal wieder recht.

      • Ohne Zweifel – ich wiederspreche der offiziellen Position unserer Brüder nicht – mein Beitrag war ein „Gedankenblitz“ – ohne Recherche oder Berufung auf die Literatur der Zeugen Jehovas. Das Einsichtenbuch sagt unmissverständlich:

        „Auch können die Formen Jehṓ, Jō, Jah und Jáhu, die u. a. in der hebräischen Schreibweise der Namen Josaphat und Schephatja zu finden sind, alle von Jahwe abgeleitet werden. Die griechischen Transliterationen des Namens bei frühchristlichen Schriftstellern weisen in eine ähnliche Richtung; sie verwendeten Schreibweisen wie Iabé und Iaoué, was im Griechischen ähnlich wie „Jahwe“ ausgesprochen wurde. Dennoch ist man sich in Gelehrtenkreisen nicht einig. Einige treten sogar für eine ganz andere Aussprache ein, z. B. für „Jahuwa“, „Jahuah“ oder „Jehuah“.

        Da sich heute nicht mit Gewissheit sagen lässt, wie der Gottesname ausgesprochen wird, gibt es keinen Grund, im Deutschen auf die herkömmliche Aussprache „Jehova“ zu verzichten und andere Formen zu verwenden. … Der Zweck von Wörtern ist, Gedanken zu vermitteln; im Deutschen macht der Name „Jehova“ den wahren Gott kenntlich – ein Gedanke, den keine andere Form des Namens so vermittelt.“

        Dr. Gordon ist Jude, Hebraist und spricht fliessend Hebräisch. Ich finde seine Funde und Erklärung interessant und einleuchtend. Sein Verständnis der jüdischen Kultur ist meiner Meinung nach unübertroffen, da er immer wieder vor Ort ist.

        Man kann sich dazu das Video anschauen – ab Minute 28 ungefähr: https://youtu.be/u3viHpQBZwM?si=M7pw0ZubwixCTD-5&t=1681

      • Okay, wollte nur klar stellen, dass in Erklärungen von Fachleuten, die die Form „Jahwe“ akzeptieren, doch ein „o“ vorkommt, z. B. schreibt ein Gelehrter: „The explanation for how Yahveh could have become Yāhû and Yəhô is based on how consonantal w became vocalic û and ô under different circumstances. Specifically, when vav wound up sitting on its own without a vowel, it vocalized as unstressed û, and when it was found as unstressed aw, the combination frequently lengthened to ô. The latter is readily visible in Hebrew as it exists in the Bible.“ (Jason A. Hare, How Could Yahveh (יַהְוֶה) Have Become Yəhô- (יְהוֹ־) in Theophoric Names?, S. 2-3). Die Gesellschaft hat also mit ihren Erklärungen im Einsichten-Buch recht. Das Argument mit „Yeho“ würde ich also einfach nicht benutzen.

        Außerdem wird die Form des Namens Gottes „Jehova“ nicht benutzt, weil sie die althebräische Form war. Es ist jetzt nicht nötig, herauszufinden, welches die ursprüngliche Form war. Wenn diese wichtig wäre, hätte sie Jehova nicht in Vergessenheit geraten lassen. Bruder Geoffrey William Jackson sagt: „Legen wir zunächst fest, warum wir die Aussprache „Jehova“ benutzen. Ist es, weil sie der ursprünglichen Aussprache am nächsten kommt? Nein.“ (https://www.jw.org/de/bibliothek/videos/#de/mediaitems/StudioTalks/pub-jwban_201506_1_VIDEO, ab 8:26) Man kann sich ruhig die gesamte Rede anhören. Dort rät dieser gesalbte Christ noch von Streit über die genaue Aussprache ab. Das kann nützlich sein, falls das Thema mal irgendwann aufkommt. Bei mir kam das Thema des Namens Gottes damals tatsächlich einmal bei einem Mitschüler auf. Ich kam damals zum Punkt und lenkte nicht ab. Es ist schön, dass besagte Person (unabhängig von mir) zumindest ihren vorherigen Atheismus aufgab.

  3. Wenn die Kurzformen für den Gottesnamen, die an Namen angehängt oder vorangestellt werden, zweisilbig sind, dann muss doch der Originalname mindestens drei Silben haben.

    Netan-jahu

    Jeho-jada

    Jeho-schafat

    Jeho-schua

    Laut der Heiligen Schrift sollen wir:

    seinen Namen kennen, seinen Namen proklamieren, seinen Namen erwähnen, seinen Namen verkünden, seinen Namen anrufen, seinen Namen segnen, seinen Namen loben, seinen Namen lieben, seinen Namen verherrlichen, seinem Namen mit Dank begegnen, seinen Namen bekennen, an seinen Namen denken, seinen Namen suchen, seinem Namen singen, seinem Namen gedenken, auf seinen Namen vertrauen, seinen Namen fürchten und seinen Namen ehren.

    Also, wie spricht man das hebräische Tetragram, welches ins Deutsche transkripiert JHWH lautet, aus? Manche sagen Jahwe, da die Kurzform am Ende des Wortes Hallelujah Jah lauten würde.

    „Jah“ am Ende des Wortes Hallelujah hat einen a-Vokal – kamaz -, der als „a“ ausgesprochen wird, und „Jahweh“ hat einen Vokal – patach – , der auch „a“ ausgesprochen wird. Aber diese beiden „a“ sind unterschiedlich! Im Deutschen oder auch im Englischen klingen sie gleich, aber das sind sie nicht. Es steht völlig außer Frage, dass diese beiden Vokale unterschiedlich sind, und so ist das „Jah“ von „Hallelujah“ anders als das „Jah“ in „Jahweh“. So kann bspw. „kamaz“, wie beim langen a in Hallelujah, nur in der letzten oder vorletzten Silbe eines mehrsilbigen Wortes auftauchen, an anderen Stellen geht nur „patach“. Aufgrund dieser Grammatikregeln schließt sich ein Jahwe mit langem a sogar aus, man müsste es Jachweeh aussprechen, mit kurzen a und langem e.

    Wenn die Lehrer also sagen, dass Gott „Jahwe“ heißt, da es auch „Hallelujah“ heißt, machen sie sich und allen Lernenden etwas vor. Sie können entweder selbst kein Hebräisch, oder hoffen, dass die Leute nicht wissen, dass es im Hebräischen zwei verschiedene A-Vokale gibt.

    Die hebräischen Konsonanten des Gottesnanen heißen „Jud“ (‏י‎), „He“ (‏ה‎), „Waw“ (‏ו‎) und „Hei“ (‏ה‎) und ergeben den Namen „Jud-He-Waw-Hei“ („J-H-W-H“ = „JHWH“). Zusätzlich gibt es über und unter den Buchstaben weitere Striche und Punkte, welche die Vokale sind und in Einzahl „Nikkud“ (hebr.: Punktierung) heißen. Die Punktierung bei „JHWH“ setzt sich aus „Schwa-Cholam-Kamaz“ zusammen, die als „e-o-a“ gesprochen werden. Setzt man diese Konsonanten und Vokale zusammen ergibt dies die Kombination „JeHoWaH“, also den Namen „Jehowah“.

    Man sagt, die Samariter, die eine eigene Sprache hatten, seien von den Juden gerügt worden, weil sie den Gottesnamen falsch aussprachen. Da gibt es schriftliche Fundstücke von Geschichtsschreibern der alten Zeit, die zeigen, dass die Benutzung und die richtige Aussprache des Gottesnamens wichtig war.

    Die drei Silben in Je-ho-wah bedeuten übrigens „wird, ist und war“. Ich werde, bin und war. Es ergibt also sogar einen tiefen Sinn den Gottesnamen mit „Jehowah“ auszusprechen.

    • Danke für deinen schönen detaillierten Kommentar. Der Allmächtige Gott wird in Offenbarung mehrmals als derjenige beschrieben „der ist und der war und der kommt“ – Offenbarung 1:4,8; 4:8; 11:17

      Wenn wir davon ausgehen dass Johannes die Offenbarung in seiner Muttersprache Hebräisch erhielt und das durch vollkommene Engel, dann besteht kein Zweifel dass Johannes den Namen Jehovas mehrere Male in dieser Offenbarung hörte.

      Nehemiah Gordon ist in dieser Hinsicht eine sehr interessante Quelle. Als Hebraist, und in Israel geborener Verfechter des jüdischen Glaubens frei von Traditionen, liegt ihm der Gottesname sehr am Herzen.

      Schlussendlich ist tatsächlich am wichtigsten für was dieser Name steht, und wer gemeint ist wenn wir den Namen aussprechen. Je nach Sprache sprechen wir als Zeugen Jehovas den Gottesnamen in unserer Muttersprache anders aus – wie jeden anderen Namen auch. Viele die uns wegen unserer Aussprache des Tetragrams kritisieren sind Trinitarier, für die Jesus Gott ist – dabei wurde Jesu Name sicherlich auch nicht so ausgesprochen wie wir es alle heute tun. Die Doppelmoral lässt grüßen.

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