Jehovas Zeugen wünschen Aufklärung

Der Vorwurf dass Zeugen Jehovas etwas unter den Teppich kehren wollen ist wohl nicht länger haltbar. Das zeigt die Reaktion der Zeugen Jehovas auf einen ernsten medienwirksamen mutmaßlichen Vorwurf des sexuellen Mißbrauchs einer Minderjährigen durch amtierende Älteste in einem Artikel der „Welt am Sonntag“ vom 19. Juni 2022.

BitterWinter.org hat darüber berichtet. Die weise Strategie der Zeugen Jehovas ist diese: getreu ihrem Wachtturm-Artikel vom Mai 2019, werden solche Anschuldigungen ernst genommen, und sofort der Justiz zur völligen und transparenten Aufklärung übergeben.

Ein hübscher Nebeneffekt dieser Strategie: die Ankläger die hierfür die Medien einschalten um öffentlichkeitswirksam ihrem Unmut Luft zu machen, werden so dazu gezwungen in der Aufklärung dieser Fälle mitzuwirken. Was wie eine super Chance aussieht die Täter der gerechten Strafe zuzuführen und so den Zeugen Jehovas einen effektiven Schlag zu versetzen, entpuppte sich aber bei dieser Anklage als Reinfall; für die Geschichte gibt es nähmlich keinerlei Beweise – sogar auf wiederholte Aufforderung der Zeugen Jehovas gegenüber der Berliner Staatsanwaltschaft akkribisch nach solchen zu suchen.

Die sich in den Medien gerne vorzeigende Apostatin, hatte bei ihrer Ausführung geflunkert – und die „Welt am Sonntag“ hat die Sache ohne weitere Überprüfung, mit der Aussicht auf eine reißerische Story veröffentlicht.

Das was Zeugen Jehovas hier machen ist der richtige Ansatz – Vorwürfe werden ernst genommen, und es wird um Aufklärung gebeten. Wenn der Vorwurf der Wahrheit entspricht werden die tatsächlichen Täter der Strafe überführt, mit den damit einhergehenden innerreligiösen Konsequenzen (Enthebung des Amtes und/oder Ausschluss). Wenn es jedoch nur um Effekthascherei geht, werden die Verleumder überführt.

Deswegen bin ich auch zuversichtlich, dass der rezente, und äusserst tragische Fall des Amoklaufs in einem Königreichssaal in Hamburg mit vollster Unterstützung des deutschen Zweiges der Zeugen Jehovas, mit dem Wunsch der völlständigen Aufklärung passieren wird.

Die Medien berichten zur Zeit (10. März 2023) bestürzt über den Fall, und die Gemeinschaft der ZJ rutscht in den Blickpunkt der Berichterstattung. Statt aber leider neutral über die Religionsgemeinschaft zu berichten, wird sich meist ausschliesslich auf die negativ konnotierten Besonderheiten der Zeugen Jehovas konzentriert. Das ruft zumindest bei mir einen noch bitteren Nachgeschmack der ohnehin schon bitteren Lage hervor. So als wollten die Medien die schreckliche Tat teilweise rechtfertigen.

Leider muss ich immer wieder feststellen – Journalismus ist kein Geschäft der neutralen Wahrheitssuche, sondern zunehmend ein Geschäft der politischen und religiösen Propaganda geworden.

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